So lange sie nicht Fußball spielen, sind unserer niederländischen Nachbarn ja ein grundsympathisches Völkchen in ihrer konsequenten Liberalität. Das gilt auch für das Rijksmuseum, das mit seinem Webauftritt Maßstäbe setzt, wenn es darum geht, der Allgemeinheit zugänglich zu machen was der Allgemeinheit gehört. Keine Selbstverständlichkeit, wie peinliche Auftritte deutscher Institutionen oft genug beweisen.

Das Amsterdamer Nationalmuseum präsentiert im Netz eine stetig wachsende, längst sechsstellige Zahl seiner Exponate online, und zwar hochauflösend, mit Downloadmöglichkeit und als Public Domain zur ausdrücklich erwünschten Weiternutzung. Und wenn ich hochauflösend sage, meine ich hochauflösend. 4500 x 4500 ist Standard, und in Rembrands Nachtwache kann man sogar die Zacken an den Stiefelsporen von Willem van Ruytenburch zählen (es sind sechs).

Neben diesem für sich schon kaum genug zu preisenden Service bietet die Seite unter dem Label Rijksstudio außerdem die Möglichkeit, eigene thematisch oder wie auch immer sortierte Sammlungslisten mit Detailausschnitten oder ganzen Kunstwerken anzulegen. Man kann durch Sammlungen anderer Besucher surfen und endlos Neues entdecken, zumal die exzellente Qualität der Dateien einen immer wieder verführt, viel tiefer in die Welten der jeweiligen Kunstwerke einzutauchen als dies selbst vor Ort möglich wäre. Jaja, wieder einmal: 3:0 für Holland…

Hier unten zwei kleine Spielereien, die veranschaulichen wie man Bilder neu sehen kann, wenn Sie denn in vernünftiger Qualität zur Verfügung stehen. Den jedem TV-Zuschauer vertrauten Ken-Burns-Effekt habe ich mit dem erstaunlich einfach zu bedienenden Programm Photofilmstrip erzeugt. Kann man übrigens auch verwenden, um die Fotos von Onkel Eberhards 78. Geburtstag zur Präsentation im Doku-Style aufzupeppen.